Alle Dörfer bleiben!

Für Menschen in acht Dörfern in Deutschland steht die Zukunft auf der Kippe. Häuser, Kirchen, Wälder und fruchtbares Ackerland sollen Braunkohle-Tagebauen weichen. Dabei ist klar: die Energieerzeugung ist auch erneuerbar möglich und ein Kohleausstieg unbedingt notwendig, um die 1,5°-Grenze noch einzuhalten. Einzig für die Wirtschaftsinteressen der großen Energiekonzerne RWE und LEAG, die die Tagebaue in den beiden großen deutschen Braunkohlerevieren betreiben, sollen die Dörfer zerstört werden und weitere 1.500 Menschen ihr Zuhause verlieren.

Wir stellen uns der Ungerechtigkeit in den Weg. Die vorläufige Rettung des Hambacher Waldes und der Dörfer Proschim, Pödelwitz, Obertitz und Morschenich hat gezeigt: Als geeinte, vielfältige Bewegung sind wir stärker als die Konzernmächte und haben breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Der lokale Widerstand in den Braunkohleregionen hat neue Fahrt aufgenommen. Tausende Menschen aus der ganzen Welt kamen zu Camps im Rheinland und im Leipziger Land, um gegen Braunkohle und für den Erhalt der Dörfer zu protestieren. Zwangsumsiedlung, Kulturverlust, soziale Zermürbung und Klimazerstörung rücken ins Licht der Öffentlichkeit und eine wachsende Bewegung verspricht: Kein Dorf bleibt allein!

Wir, die durch Tagebaue und Zwangsumsiedlung direkt betroffen sind, Aktive der Klimagerechtigkeitsbewegung, solidarische Bürgerinnen und Bürger, schließen uns zusammen, über die Grenzen von Region und Herkunft hinweg. Weder im Rheinland, noch in der Lausitz, noch im Leipziger Land darf auch nur ein einziges weiteres Dorf dem Braunkohleabbau zum Opfer fallen. Wir stehen solidarisch dafür ein, dass in allen drei Regionen alle Siedlungen und Orte bestehen bleiben und ein lebendiges Zusammenleben sowie eine gerechte und selbstbestimmte Transformation möglich werden. Das heißt auch: Die Braunkohle muss im Boden bleiben, denn um die Klimakatastrophe abzuwenden, dürfen 1,5° Erderhitzung nicht überschritten werden.

Wir werden uns schützend vor die Dörfer stellen.

Hier findet ihr die Handlungsvereinbarung vom Bündnis „Alle Dörfer Bleiben Rheinland“

Wir fordern den sofortigen Stopp aller Zwangsumsiedlungen, aller Abrissarbeiten, aller Rodungen, Flächen- und Naturzerstörungen in den Braunkohlerevieren.

Wir fordern den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohleförderung und die Einhaltung des Pariser Klimaziels von 1,5°C für Klimagerechtigkeit hier und überall auf der Welt.

Wir fordern, dass #AlleDörferBleiben!